2016-08-11 - RC Pyhrn Priel

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RACE AROUND AUSTRIA CHALLENGE
Walter Sageder - Sieg mit neuem Streckenrekord!
562 Kilometer und 8.000 Höhenmeter in 17 h 41 min!

Am 10.08.2016 genau um 14:31 Uhr fiel der Startschuss für Walter Sageder. Genaugenommen erst 28 Sekunden später, da das Interview etwas zu lange dauerte. Bei trockenen aber kühlen Verhältnissen begab sich Walter auf die 562 Kilometer lange Strecke rund um Oberösterreich. Die ersten Kilometer, wo es doch bereits einige Steigungen zu bewältigen gab, unter anderem fuhr man auch auf einem Teil der Strecke, wo heuer die Österreichische Meisterschaft der Profis ausgetragen wurde, spulte Walter mit dem normalen Rennrad herunter. Etwa nach 15 Kilometer wechselte Walter auf das Zeitfahrrad. Für uns als Betreuer die erste Gelegenheit den Radtausch zu trainieren. Nach wenigen Sekunden saß Walter auf seiner Zeitfahr-Maschine. Sozusagen "a machine on the machine"!

Grundsätzlich waren die Wetteraussichten für dieses Vorhaben alles andere als gut. Kurzfristig vor dem Start kam aber doch ein Hoffnungsschimmer auf: Am Handy wurden die nächsten Stunden kühl, aber trocken prognostiziert. Dass Wettervorhersagen nicht immer eintreffen, spürte Walter dann im Innviertel nach ca. 40 km. Schon der Scheibenwischer hatte seine Mühe, die Wassermassen zu bewältigen. Etwas überrascht waren wir, als zu dieser Zeit Robert Berger sich uns von hinten näherte. Robert war etwa 1 1/2 Minuten nach Walter gestartet und noch schneller unterwegs als Walter. Kaum zu glauben, denn Walter war mit einem Schnitt knapp unter 40 km/h unterwegs.

In Schärding dann der zweite geplante Radwechsel. In der ersten Steigung ging es wieder auf das normale Rennrad. Robert Berger überholte in diesem Moment Walter und fuhr weiterhin ein extrem hohes Tempo. Nach den Anstiegen Schardenberg/Esternberg hinunter zur Blue Danube. Um etwas zeitlichen Spielraum zum Wechsel der Räder zu haben, verabschiedeten wir uns bereits nach Schardenberg von Walter und fuhren voraus. Zweifel kamen auf, ob dies nicht etwas zu früh war. Die Fahrbahn war nass. Dazu kam eine kurze Abfahrt mit engen Kurven. Naja, am GPS-App sollten wir sehen, ob Walter in Bewegung bleibt. Gut gedacht, nur war in dieser Gegend die Internetverbindung alles andere als gut und so half uns Walter Lehki als Telefon-Joker kurzfristig weiter. Alles gut gegangen. Sogar für eine Pinkelpause war noch Zeit. Direkt in der Abzweigung, wo Walter mit der Geschwindigkeit sowieso runter musste, dann wieder auf das Zeitfahrrad. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Abstand auf Robert Berger bereits 3 Minuten.

Gut 20 km dann bis zur Donaubrücke und Walter machte hier auch wieder Zeit gut. Aufs Rennrad und hinein oder besser gesagt hinauf in das Mühlviertel. Denn nun waren die Flachpassagen für längere Zeit Geschichte. Auch Robert Berger wechselte zu diesem Zeitpunkt auf das normale Rennrad. Leider dürften sie eine Abzweigung übersehen haben und so kam es zur Situation, dass beide etwa 100 Meter versetzt den Anstieg nach Neustift im Mühlkreis in Angriff nahmen. Oberkappel, Kollerschlag, Nebelberg, Julbach und Ulrichsberg waren die nächsten Stationen. Bei Ulrichsberg waren dann auch die ersten 200 km absolviert. Immer noch mit einem Schnitt von etwa 34 km/h und immer noch "Seite an Seite". In der Dunkelheit beim Anstieg in Richtung Guglwald, noch einmal 300 Höhenmeter, überholte dann Walter Robert wieder und kontinuierlich wurden die Lichter des Betreuerautos von Robert Berger kleiner. Das Wetter? Nebel, 8,5 Grad immer wieder nieseln oder Regen.

Über Bad Leonfelden, Rainbach, Freistadt, Pregarten ging es dann weiter. Nachdem Walter als Zweiter gestartet war, erfuhren wir die TracTrac-App erst immer im Nachhinein, wie der Stand im Rennen war. Krenn Wolfgang, Vorjahressieger der RAA Challenge, hatten wir immer auf der Rechnung. Im ersten Teil bis zur Donau konnte Walter einen Vorsprung herausfahren. Jedoch wussten wir nicht, wie sich Wolfgang das Rennen einteilen würde. Von der Donau-Brücke bis Ulrichsberg konnte der Vorjahressieger dann auch einige Minuten gut machen. Beunruhigung im Betreuerauto? Nein! Bereits zwischen den nächsten Zeitstationen baute Walter den Vorsprung wieder aus. In Pregarten hatte Walter dann immer noch einen Schnitt von 33,2 km/h. Halbzeit war erreicht. Monika verwöhnte unseren Ausnahme-Athleten mit Suppe von Sonja, Gels, Crackers, Kartoffeln, Käse, Schinken, Brioche, Cola, Red Bull, ...

Weiter über Enns, Ernsthofen, Steyr hinein ins Ennstal. Der Verkehr wurde immer weniger und so gehörte uns die Straße ganz alleine. Fast - Rehe, Füchse, Hasen, ja sogar eine Maus wollten wissen, was da ein Radfahrer mitten in der Nacht macht. Nicht zu vergessen die vielen Nackt-Schnecken. Von Altenmarkt ging es dann hinauf auf das Dach der Runde. Der Hengstpass mit 987 m war zu bewältigen. Noch schnell zwei Gels und "Sägewerk" Sageder war nicht aufzuhalten. Walter hatte am Hengstpass bereits einen Vorsprung von fast 20 Minuten. Nun ging es in die Heimat vom RC Dana Pyhrn Priel und es gibt Mitglieder, die am 4 Uhr morgens an der Straße stehen. Danke an Nicki und Ernst, war für Walter sicherlich eine kleine Überraschung und Motivation für die noch ausstehenden rund 140 km. Noch mehr überrascht waren wir als Flo dann bei der Baustelle in Steyerling auftauchte. Irgendwer meinte, er hätte die Ampel für 5 Minuten auf rot gestellt, dass er es noch rechtzeitig zur Durchfahrt von Walter schafft :-) 5 Minuten sind eine lange Zeit. Noch dazu bei strömenden Regen. Letztendlich konnte auch diese Wartezeit den Sieg von Walter nicht gefährden. Da ist aber noch Potential für einen neuen Streckenrekord.

Micheldorf, Gmunden und dann noch die Großalm. Letzter großer "Hügel". Neukirchen bei Altmünster erreichten wir um 06:30 Uhr. Keine magische Zeit, aber für uns Betreuer die Möglichkeit Walter kurz alleine zu lassen und bei uns für "Erleichterung" zu sorgen. Zwischen 20:00 und 06:30 Uhr (definierte RAA Nacht) muss das Pace-Car direkt hinter dem Fahrer sein und ihm die Fahrbahn ausleuchten. Am Ziehberg betrug der Vorsprung schon über 30 Minuten. Gegenüber der Siegerzeit von Krenn Wolfgang aus dem Vorjahr, der 2016 leider das Rennen nicht beenden konnte, lag Walter in Gmunden eine Stunde voran. Trotzdem ließ es Walter bei der Abfahrt Richtung Steinbach am Attersee richtig "krachen". Mit Geschwindigkeiten über 90 km/h auf nasser Fahrbahn fuhr er auf die Stopptafel bei der Abzweigung am Attersee Richtung Weyregg zu. Die restlichen 40 Kilometer von Steinbach nach St. Georgen fuhr Walter dann souverän ins Ziel. So souverän, dass uns dann schon etwas fad wurde, weil er nichts mehr benötigte.

Gratulation an Walter!
Eine unglaubliche Leistung! Trotz der widrigen Wetterbedingungen!

Im Betreuerauto:
Verpflegung:               Monika Sperrer
Fahrer:                       Helten Helmut
Fotos/Navigieren/Info: Toni Berger-Schauer




 
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