RATA 2015
Platz 2 für Walter Sageder
27.06.2015
http://www.raceacrossthealps.at/
"Das „Race across the alps“ mit Start und Ziel in der Reschenpassgemeinde Nauders ist wohl die härteste Eintagesprüfung der
Welt, die man sich auf einem Rennrad vorstellen kann."
So stehts auf der Homepage und wer diese Zahlen hört, kann sich das auch durchaus vorstellen: 540 km und 14.000 Höhenmeter
Walter bewältigte diese Strecke in unter 22 Stunden!
F O T O S
Race across the Alps 2015
Das „Race across the Alps“ ist anerkannt das härteste Eintagesrennen der Welt. Das über 3 Länder, Österreich, Italien und der Schweiz veranstaltete Rennen mit 540 km und rund 14.000 hm, war mein Saisonhighlight 2015.
Mit 3 Betreuern (Willi Hoffmann, Fritz Schauer, Meinhard Wolfsgruber) machten wir uns Donnerstagfrüh den 25.06.205 auf den Weg nach Nauders.
Im Vorfeld hatte ich mich gut vorbereitet. Dieses Mal habe ich nicht nur auf das physische Training gebaut, sondern ich habe mich auch im mentalen Bereich stark weiterentwickelt und die Rechnung ist vollends aufgegangen.
Jedes Jahr, so wie auch heuer, wies das RATA ein starkes Teilnehmerfeld auf. Neben den besten Amateurradfahrer Jürgen Pansy war natürlich auch wieder Paul Lindner, Robert Petzold und viele andere namhafte Rennradfahrer am Start. Am 26.06.2015 um 13 Uhr ging es bei bester Wetterlage los. Gleich am Reschenpass ging es zur Sache. Am Stilfserjoch (2757 hm) war ich nach 2 h und 26 min. Vor mir hatten sich 5 Teilnehmer (Paul Lindner, Robert Petzold, Jürgen Pansy, Ralph Diseviscourt, und Roman Hermann) eingereiht. Auf der Passhöhe traf ich bereits auf Paul Lindner, der gerade dabei war seinen Sattel zu verstellen. Gemeinsam fuhren wir weiter. Leider bekam ich bereits bei der Abfahrt Stilfserhoch starke Krämpfe in den Beinen, dass mich doch schon ein wenig verunsicherte. Am Gavia (2652 hm) ließ ich Paul dann hinter mir, nur leider holten mich die Krämpfe erneut ein. Ich biss die Zähne zusammen und fuhr stätig weiter. Am Aprica hat sich endlich die Ernährungsumstellung bemerkbar gemacht und nun wurde es auch mit den Krämpfen besser. Am Mortorolo (1846 hm), mit bis zu 18% Steigung, ging es mir wieder richtig gut. Dieser Berg war schließlich für Jürgen Pansy das KO-Kriterium, da er mit seinen Atemproblemen nicht mehr weiterfahren konnte. Während der Auffahrt bin ich zum Drittplatzierten Roman Hermann gestoßen. 3 Wochen zuvor hat ebenfalls der Giro de Italia diesen Berg bezwungen und der Asphalt war immer noch übersäht mit Motivationssprüchen. Das war wirklich ein gutes Gefühl, fast so als wäre man selbst dabei gewesen.
Am Aprica und Bernina (2330 hm) hat sich leider Roman Hermann bei mit angehängt und wollte, sowie bei einigen anderen Teilnehmern auch, keine Führungsarbeit leisten. Nach einer doch schon ärgerlichen Diskussion mit Ihm, hat er sich bei mir entschuldigt. Schließlich habe ich Ihn bei der Abfahrt Bernina abhängen können, da er sich auf der Passhöhe eine Pause genehmigte. So fuhr ich weiter mein eigenes Tempo und musste keinen Konkurrenten mitschleppen. So war nun der Bernina mein Berg, bei dem ich meinen 2. Platz erlangte.
Nach dem Albula (2306 hm) ging es Richtung Davos. Der sogenannte „Schmierer“ war wie jedes Jahre zu vor, sehr zäh zu fahren. Aber aufgrund meiner Position, ist es mir dieses Jahr nicht ganz so schlimm vorgekommen. Bei der Auffahrt Flüela-Pass (2399 hm) ging es mir um einiges besser als letztes Jahr und im Morgengrauen fuhr ich dann die Abfahrt Richtung Susch in der Schweiz. Am Ofenpass (2149 hm) wurde mir vom Veranstalter mitgeteilt, dass ich 10 min zum Führenden Robert Petzold und 20 min Abstand zum Drittplatzierten habe, das gab mir natürlich wiederum die Motivation diesen Pass so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Leider sollte sich doch die sehr hohe Wattzahl am Umbrail (2500 hm) rächen. Bei der Auffahrt verringerte sich meine Leistung auf 180 – 200 Watt und ich war wirklich sehr „blau“.
Je näher nun das Stilfserjoch kam, desto besser ging es mir wieder. Oben angekommen gab ich meinen Betreuern die Info, dass ich jetzt ohne Pause durchfahren werde. Am Reschenpass wurde mir klar, dass ich dieses Rennen unter 22 h beenden könnte. Neben dem 2. Platz, war dies nun mein zusätzliches Ziel.
Schlussendlich bin ich in Nauders mit einer Zeit von 21 h und 53 min eingefahren. Dort wurde ich von Othmar Peer, Herrn Weinig (Veranstalter) und den Zuschauern gebührend empfangen. Meinen Erfolg konnte ich erst so richtig einen Tag später realisieren. Ausgeschlafen und satt lässt sich doch bedeutet besser nachdenken.
Körperlich ist solch ein Rennen über diese Distanz eine Extremsituation. 2 Tage später machten sich Magenprobleme und Wassereinlagerungen bemerkbar.
Zusammenfassend war es ein unglaubliches Rennen, mit viel Spaß und Zusammenhalt. Meinen Betreuern kann ich nicht genug für ihre Unterstützung und Motivation danken. Ohne sie wäre meine Leistung nicht möglich gewesen.
Zusätzlich danke ich RC DANA Pyhrn Priel und Starlim-Sterner für die Unterstützung!